Joh. 21,1-14 "Jünger am See Tiberias"



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Zum Predigttext: Joh.21,1-13
Titel: Und das Netz zerriss nicht
5 Bilder
Erschaffungsjahr: 2010
Maße: 33 x 34,5 cm; gesamt 112 cm x 114
OSB; Gips, Pastellkreide



Friede sei mit Euch“

Friede sei mit Euch“, sind die ersten Worte, die der auferstandene Christus Ostern  zu
seinen Jüngern spricht. Jesus hat sich gezeigt, am Abend des Sonntags nach seiner Kreuzigung. „Friede sei mit Euch!“ 



Unser Herz klingt noch immer in frohen Farben von seinen Worten. Der Messias hat es bewiesen. Er hat die Wunden seiner Hände und in seiner Seite gezeigt. Da war kein Zweifel mehr da. Aber wir sind nur die Jünger, die meisten kennen nicht einmal unsere Namen. Keiner weiß, wie es weitergehen soll. Als Petrus dann sagt: Ich gehe fischen, dachten wohl noch manche an den Auftrag des Auferstandenen: „Wie mein Vater mich gesendet hat, so sende ich Euch. Nehmt hin den Heiligen Geist! Welchen Ihr die Sünde erlasst, denen ist sie erlassen; und welchen Ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.“
Aber es ist ja keiner da, der sich an uns wendet. „Wir kommen auch mit.“



Wunderbar ruhig war der See, gutes Fischerwetter, beim Gedanken an gebratenen Fisch
wird uns noch einmal bewusst, dass wir seit Ostern keine ordentliche Mahlzeit gehalten
haben. Endlich wieder etwas Vernünftiges.
Und dann diese furchtbare Nacht: Netze auswerfen, warten, Netze einholen. Nichts! Netze wieder auswerfen, wieder warten und wieder einholen. - immer wieder - und jedes Mal - nichts, nicht ein winziges Fischlein - das war das Ende. Eine Nacht, in der nichts klappt. 7 Männer, die sich nicht einmal mit Nahrung versorgen können. Und wir sollen das Werk des Messias weiterführen. So wird das nichts werden. Noch ein letztes mal die Netze auswerfen, Petrus, Johannes und Jakobus sind doch Fischer, kennen den See wie ihre Westentasche, aber es ist wie verhext.
Als der Morgen graut, wird aus Furcht Verzweiflung: Wieder ein Tag an dem es nicht genug zu essen gibt, ein Tag ohne Hoffnung, ohne Leben, ohne Sinn. Vielleicht der Tag, an dem Alles auseinanderbricht.

 
Ist es richtig, dass wir fischen gehen, obwohl wir eigentlich einen anderen Auftrag haben?
Jesus erscheint uns in der größten Verzweiflung über die Aussichtslosigkeit unseres Tuns.
Da steht im Verzagen des Morgengrauens einer am Ufer und fragt: „Kinder habt ihr etwas zu essen?“                           „Nein!“
Werft die Netze auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet finden!“
Was dann geschah, haben wir bis heute nicht wirklich verstanden. Es scheint fast so, als ob sich zu diesem Zeitpunkt sämtliche Fische an diesem Ort versammelt haben. Das Netz ist so voll, dass es nicht zu heben ist. Johannes flüstert nur: „Es ist der Herr.“




Diese Worte rühren Simon Petrus in seinem Innersten auf. Er zieht sich sein Gewand an und steigt über Bord. Glaubte er übers Wasser zum auferstandenen Gottessohhn laufen zu 
können? Glaubte er, das Wunder des überreichen Fischfangs und sein Glaube würden es möglich machen, dass er wieder auf dem Wasser zum Messias laufen kann. Aber Wunder lassen sich nicht wiederholen, und sie geschehen auch nicht, weil wir daran glauben; Petrus versank und musste sich mühsam ans rettende Ufer durchkämpfen. Am Ufer angekommen sehen wir: Es ist schon alles bereitet für uns. Ein kleines Feuer, geröstete Fische und Brot. Schon dieser Geruch reicht aus, uns eine Vorstellung vom Paradies zu vermitteln.
Bringt von den Fischen, die ihr eben gefangen habt.“ Wie Petrus das geschafft hat, weiß keiner. 153 Fische, über dreihundert Pfund, zappelnd und lebendig, und das Netz zerreißt nicht.



Kommt, nehmt das Mahl,“ sagt Jesus, als alle da sind.
Der Himmel öffnet sich. Eine unbeschreibliche Atmosphäre des Glücks und der Ehrfurcht ergreift uns; Der gekreuzigte Jesus stillt unseren Hunger mit Brot, der auferstandene Christus speist uns mit gerösteten Fisch.
Nicht unerkannt, aber ewig und unbeweisbar lebt der Auferstandene, erscheint geheimnisvoll erkennbar im Dienst im gemeinsamen Mahl der Jünger.
Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“

Friede sei mit Euch“





Bibeltext Johannesevangelium 21,1-14
1 Danach offenbarte sich Jesus abermals den Jüngern am See Tiberias. Er offenbarte sich aber so:
2 Es waren beieinander Simon Petrus und Thomas, der Zwilling genannt wird, und Nathanael aus Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andere seiner Jünger.
3 Spricht Simon Petrus zu ihnen: Ich will fischen gehen. Sie sprechen zu ihm: So wollen wir mit dir gehen. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot, und in dieser Nacht fingen sie nichts.
4 Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer, aber die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.
5 Spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein.
6 Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden. Da warfen sie es aus und konnten's nicht mehr ziehen wegen der Menge der Fische.
7 Da spricht der Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr war, gürtete er sich das Obergewand um, denn er war nackt, und warf sich ins Wasser.
8 Die andern Jünger aber kamen mit dem Boot, denn sie waren nicht fern vom Land, nur etwa zweihundert Ellen, und zogen das Netz mit den Fischen.
9 Als sie nun ans Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer und Fische darauf und Brot.
10 Spricht Jesus zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt!
11 Simon Petrus stieg hinein und zog das Netz an Land, voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig. Und obwohl es so viele waren, zerriss doch das Netz nicht.
12 Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war.
13 Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt's ihnen, desgleichen auch die Fische.
14 Das ist nun das dritte Mal, dass Jesus den Jüngern offenbart wurde, nachdem er von den Toten auferstanden war.