Joh. 21,1-14 "Jünger am See Tiberias"



Text unter "Weitere Informationen":



Blaues Kreuz

 
Blaues Kreuz; zu Joh.15,26-16,4; 2010; Holz, OSB, Pigmente, Lasur,

Text zum Kreuz unter "Weitere Informationen"

Offbg 21,1-5







Text Inspiration: Offbg 21,1-5;
Musikalische Inspiration: „Wachet auf, ruft uns die Stimme;“ Joh. Chr. Bach; Erschaffungsjahr: 2011/2012; Maße: je 33 x 34,5 cm; gesamt: 111 x 114 cm;

Osterkreuz


Dieses Kreuz ist als Gebetskreuz geschaffen worden. Die Gemeinde trifft sich in der Dunkelheit der Nacht vor Ostern zu einer Andacht. Das Kreuz wird mit Blumen, Grün und Kerzen von der Gemeinde geschmückt, dabei wird gesungen und gebetet. 


 
Kerzengebet : Im Dunkel lag Alles in dieser Nacht nach der Kreuzigung.
Keiner weiß, wie es weitergeht
- im leeren Dunkel nach dem Tod. Für die Jünger ist Alles verloren. Die Wahrheit, das Licht, die Liebe, die Hoffnung, der Weg.
Im Dunkel flackernd nur das Licht der Osterkerze - im Dunkel unsrer Nacht. 
Wir wollen die Hoffnung feiern. 
Die Osterkerze trägt eine Ahnung vom Licht des Neuen. Unsicher tastet sie scheinend in den Raum. Unsere Auferstehungshoffnung, unser Licht, unser Osterglauben.. flackernd .. aber nicht erloschen…
Lasst uns Gott bitten um Licht im Leben, um Hoffnung und Mut auf unserem Weg.
Lasst uns Gott bitten, dass wir Licht sein können für andere. Die nach Wegen suchen…
Lasst uns unsere Gebete unser Licht dazu tun… denn durch dich und mich ist im Osterlicht auch die Hoffnung unterwegs.   Amen

Lasst uns unsere Kerzen an der Osterkerze entzünden. Wir stellen sie in das Kreuz, denn von da ging das Licht aus.
Lasst uns das Holz mit unseren Lichtern wecken.
 
Taizelied: Im Dunkel unsrer Nacht




 
Grüne Zweige Gebet: Tod schien der Zweig im Winter. 
Kein Leben war an Ihm zu sehen. Hätten wir das Wissen vom neuen Frühling nicht, gäbe es kein Erwarten. Wenn wir die Hoffnung verlieren, bedenken wir nicht, dass im Zweig sich wunderbares Leben birgt. 
Tot ist der Schein. Wenn Schein zur bestimmenden Realität wird, macht Angst sich breit. Wenn wir den Frühling vergessen, wenn wir den Ostermorgen vergessen, gewinnt Angst Macht über uns und wir verlernen zu leben. 
Vergesst den Frühling nicht, vergesst nicht den Ostermorgen, vergesst die Auferstehungshoffnung nicht. 
Lasst uns aus der Hoffnung leben… aus der Gnade der Auferstehung unsere Zeit auskosten.
Lasst uns Gott bitten, dass Hoffnung in uns wächst und dass Leben nicht an den Tod verloren geht.
   Amen

Lasst uns das Kreuz mit grünen Zweigen schmücken. 
EG 702 Bleib mit Deiner Gnade bei uns


 

Das geschmückte Kreuz im Ostergottesdienst                                                                Foto: A. Franiel


Blumengebet: Es grünt und wächst und dann beginnt es—zu leuchten in vielen Farben… Wie eine Zugabe Gottes.. ein Wunder der Schöpfung… 
Ein Wunder für dich; und für mich… Es will zum Leben verführen… zur Liebe locken. Nicht überflüssig, nein notwendig ist diese Pracht.
Es scheint uns zu leicht, zu vergänglich. Wir sind doch ernste Menschen. 
Ernst waren die Gründe die angeführt wurden … für seine Verurteilung, für den Tod am Kreuz.
Zu leichtsinnig und einfach erschien Ihnen seine Art… Jesu Art, Gottes Liebe unter die Menschen zu bringen. 
Lassen wir uns von der Osterfreude anstecken oder bleiben wir karfreitagsernste Bedenkentragende? Von Dir Geliebte, die sich nicht trauen?
Gott, lass uns mutig sein. Hilf uns aufzustehen und prächtig zu blühen, unsere Farben leuchten zu lassen. Im Licht des ersten Tages - lass uns in dieser Nacht schon davon träumen.          Amen
 
Mit Blumen und Farben lasst uns schmücken.
Aus dem Kreuz des Todes wird der Baum des Lebens, ein Festbaum. Wir werden das Leben feiern. Das Heil wendet sich in dieser Nacht.
 

EG 697  Meine Hoffnung und meine Freude

paradiesfische

 

Paradiesfische

Pastell auf Gips, OSB, Holz
2012
Maße 145 cm x 34,5 cm







1.Kor.2,12-16; Pfingsten, Heiliger Geist


1. Korinther 2,12-16, Pfingsten 2012

In diese Predigt zum Thema "Pfingsten und der Heilige Geist" habe ich Inhalte eines von mir gefertigten Kreuz-Bildes eingearbeitet. Diese Kreuz-Darstellung ist in Auseinandersetzung mit dem Thema „Leben nach der Auferstehung und Himmelfahrt Christi“ entstanden.  
Zielsetzung dabei ist:
1. Die ausgewählten Bildausschnitte sollen Gedanken unterstützen und herausheben. 
2. Die den Bildern zugeorneten Gedanken können Ansätze des Verstehens für das Kreuz fördern.
3. Das abschließende Gesamtbild des Kreuzes fügt sich vor dem Hintergrund der vorher gesehenen, einzelnen Ausschnitte und des Textes zusammen.

Der Predigttext zum Pfingstfest aus dem 2. Kapitel des 1. Briefes an die Korinther:
  
12 Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, dass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist.
13 Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen.
14 Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden.
15 Der geistliche Mensch aber beurteilt alles und wird doch selber von niemandem beurteilt.
16 Denn »wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen«? Wir aber haben Christi Sinn.




                      Verborgenes Verstehen




Das Verstehen dieses Bibeltextes aus dem Korin-therbrief ist voller Schwierigkeit und Offenheit. Verstehensprozesse bringen Verborgenes näher an die Oberfläche unseres Wissens. Sie erfordern ein Zugehen auf das Thema, oft konzentriertes Ringen. Auch Pfingsttext und Darstellungen am Pfingstkreuz bieten keinen einfachen Zugang. Abstrakte Bilder erzählen in einer Sprache, die man nicht auf Anhieb versteht.

Zu Verständigungsschwierigkeiten gibt es eine Menge Anekdoten und lustige Geschichten:
Ein Amerikaner irrt in einem Wald umher und trifft einen Indianer. Sie versuchen sich mit Handzeichen zu verständigen. Der Indianer zeigt mit dem Zeigefinger auf ihn. Daraufhin macht der Weiße schnell das Peacezeichen.( V )
Der Indianer guckt etwas verunsichert, formt dann aber ein Dach mit den Händen. Der Weiße bewegt winkend die Hand auf und ab, dreht sich um und geht schnell weg. 
Er findet dann doch den Weg nach Hause und erzählt: Ich hab einen gefährlichen Indianer im Wald getroffen! Ich wollte ihn nach dem Weg fragen, aber er drohte mir gleich, er will mich erschießen.(Fingerzeig) Ich hab dann schnell das Peace-Zeichen (V) gemacht. Aber er meinte nur: Zieh bloß ab nach Hause.(Dach) Ich hab schnell gewunken, damit er sieht, dass ich keinen Streit will, und bin gegangen.
Auch der Indianer erzählt zuhause am Lagerfeuer von der Begegnung: Ich hab heut einen Weißen im Wald getroffen: Völlig verrückt!
Ich frag ihn: Wer bist Du? (Fingerzeig) Darauf er: Eine Ziege ( V-Peace Zeichen)
Ich dachte Huch!, wollte aber nicht unhöflich sein. Frag: Hausziege? (Dach) Nein, sagt er: Flussziege (Winken) und geht. 
Fröhliche Stimmung am Lagerfeuer.   

                      Verborgenes und Verstehen

 

In den farblichen Darstellungen erkennen wir zwar Farben, Zeichen und Formen, aber ein klarer Zusammenhang erschließt sich unserem rationellen Verstehen nicht.  Es ist wie in großen Teilen unseres christlischen Glaubens.
Paulus schreibt in seinem Brief: "Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen."

Auch hier Verständnisschwierigkeiten: Die einzelnen Worte sind klar und deutlich wie helle Farben. Aber im Zusammenhang der Satzteile formen sie sich zu schwierigen Gebilden, die Raum bedürfen und Verständnis suchen. Die Wahrheit Gottes ist oft in einer Ebene der Bibel geborgen, die sich unserem rationalen Verstehen verbirgt.


                          Verstehen im Raum des Glaubens 

 

Wie die beiden Fremden in der Anekdote brauchen wir für gelingendes Verstehen zuallererst ein „Auf-einander-einlassen“, dann Interesse und Zeit. Manchmal einen Dolmetscher, der die Zeichen klärt.
Der Dolmetscher, der uns die Wahrheit Gottes in der Bibel erschließen kann, ist der Heilige Geist. Erst sein Wirken ermöglicht es, die frohe Botschaft der Gnade Gottes anzunehmen. Paulus formuliert das im Korintherbrief: "Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, dass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist."
 

Wir haben empfangen den Geist aus Gott, dass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist. Hier öffnet sich großer Raum für wunderbare Werke in christlicher Architektur und Kunst. Literatur und Musik haben im Geist christlichen Glaubens Werke von unbeschreiblicher Schönheit und Tiefe geschaffen. In diesem Raum ist auch Hilfe für Menschen in Not, ist Trost für Verzweifelte und Linderung für Elende und Kranke. Hier ist der Platz für Toleranz und gelebte Religion.








                     Geborgen im Heiligen Geist

 

Es ist sinnvoll und menschlich, den Reichtum des christlichen Glaubens durch den Heiligen Geist zu leben – in der wunderbaren Geborgenheit zum Beispiel, der sich durch die Worte Jesu am Kreuz eröffnet: „Vater, vergib Ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“   
Es muss geistlich beurteilt werden, sagt Paulus und er hat recht.
Das Menschliche am Menschen sind unsere geistigen Fähigkeiten. Was uns reich macht, ist unsere Fähigkeit, auch Dinge zu glauben, die wir nicht verstehen. 

Im vom Heiligen Geist gewirkten Glauben wissen wir, dass neben all dem Elend und Not auf dieser Welt auch immer wieder unerklärliche Wunder geschehen. In Christus hat sich Gott mit uns Menschen versöhnt.
Dank des Heiligen Geistes wissen wir, dass die Taufe Beziehung und Verhältnis zu Gott schenkt. Wir wissen, dass die Kreuzigung unseres Heilandes ein Schritt im Heilsplan Gottes auf dem Weg zur Auferstehung ist. Wir wissen, dass unser Abendmahl ein unerklärliches Geheimnis ist, das uns zu Teilen der Gemeinschaft des Leibes Christi macht. Wir wissen, dass Liebe ewig Hass überwindet.



                          Verborgenheit des Geistes Gottes


 Der Geist Gottes füllt die Grenzenlosigkeit vergangener und zukünftiger Ewigkeit. Er ist in seinem Schöpfungswort vor dem Ursprung aller Dinge. Er wird auch sein, nach dem Ende aller Zeit. Er wirkt im Jetzt, ist in der Hoffnungstiefe unserer Vorstellungen und Sehnsucht genauso, wie in der Liebe unter den Menschen. Er waltet im kleinsten Teil, wie er die Unendlichkeit des Raumes umschließt.
Der allmächtige Wille Gottes ist weiter als der Himmel reicht. 
Wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen?“ schreibt Paulus.
Angesichts dieser Distanz wäre ja jede Hoffnung auf Verständigung und Nähe vergeblich.
Nicht ganz, denn die Bibel beschreibt den Heiligen Geist. Wir können wissen, was uns von Gott geschenkt ist. Und wir haben Jesus Christus, der mit dem Willen Gottes eins ist.
Paulus schreibt: „Wir haben Christi Sinn.“
Im kreativen Verstehen von positiver Verborgenheit treffen sich Bibeltext und Kreuzesdarstellung. Einfach erkennen lässt es sich nicht, aber zum Glück lässt es sich in der Gnade Gottes glauben.
Und diese Gnade Gottes, die höher ist als alle menschliche Vernunft, sei mit uns allen.


 
       
       Einfach erkennen lässt es sich nicht,
       aber zum Glück lässt es sich in der
       Gnade Gottes glauben.
            Amen

 
Die in dieser Predigt zitierten und gezeigten Bilder sind Ausschnitte eines Kreuzes, das das Leben nach Jesu Auferstehung, Christi Himmelfaht und Pfingsten inhaltlich bearbeitet. Dieses Kreuz hängt in der Winterkirche in Crivitz, Mecklenburg 
siehe auch: http://jdiestel.blogspot.de/2011/12/Kreuz-in-der-winterkirche-in.html